Verschiebung der Landesausstellung — jetzt Neustart nachholen!
Hier meine heutige Pressemitteilung zur Verschiebung der Landesausstellung in das Jahr 2020:
Sodann zur Verschiebung der Landesausstellung: Vier verlorene Jahre durch Konzeptionslosigkeit – jetzt Neustart nachholen!
Zur heutigen Bekanntgabe der Verschiebung der 4. Sächsischen Landesausstellung zur Industriekultur auf 2020 erklärt Franz Sodann, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag:
Mit der nun bekanntgegebenen Notwendigkeit einer Verschiebung der Landesausstellung ist das kopflose Plan-Chaos der Staatsregierung nun durch das ungewollte Eingeständnis des Scheiterns besiegelt: Schon am 19. April 2011 beschloss die damalige Regierungskoalition aus CDU/FDP die Durchführung der 4. Landesausstellung – nun sind vier ganze Jahre des Suchens, Planens, Prüfens, Redens vergangen, und kein Ergebnis liegt vor.
Bereits Anfang November 2014 forderte unsere Fraktion mit einem Antrag (Parlaments-Drucksache 6/254), die Untätigkeit und Konzeptionslosigkeit bei der Planung der Landesausstellung zu überwinden und endlich eine grundlegende Neukonzeption zu initiieren. Im Januar diesen Jahres wiesen wir in öffentlicher Landtagssitzung darauf hin, dass ein „Weiter so“ die sich bewerbenden Kommunen und Regionen in eine schwierige Situation bringt. Denn schon damals war die Realisierbarkeit der Landesausstellung bis 2018 angesichts des regierungsamtlichen Dilettantismus beim Umgang mit diesem Großprojekt zweifelhaft. Mit der Arroganz der Macht wurde unser Antrag von Seiten der CDU/SPD-Koalition mit der Begründung, dass „über diesen die Zeit hinweggegangen sei“ und „der Antrag bereits in Umsetzung ist“, abgelehnt.
„Gerade wir in Sachsen können mit Recht stolz auf unser industriekulturelles Erbe sein. Daran anzuknüpfen und mit Fantasie, Freude und Entdeckerlust Innovationen voranzutreiben – dieser Möglichkeit dürfen wir uns bitte nicht berauben“, hieß es damals in unserer Rede zum Antrag. Und weiter: „Denn wenn ich sinnlich erfahre und begreife, wie Dinge produziert werden, wie viel Mut, Aufwand, Mühe und Handwerkskunst darin stecken, wertschätze ich das Hergestellte, kaufe bewusster, werfe weniger weg und interessiere mich für die Bedingungen unter welchen ein Produkt hergestellt wird, und zwar in Sachsen und weltweit.“
Mit der beschlossenen Verschiebung der Landesausstellung musste erneut mit Unverständnis zur Kenntnis genommen werden, dass die Sächsische Staatsregierung es mit Ihren Informationspflichten gegenüber den Abgeordneten des Landtages offensichtlich nicht so genau nimmt. Es ist und bleibt ein Unding, wenn gewählte Abgeordnete Entscheidungen solchen Ausmaßes durch Pressekonferenzen erfahren und nicht von der Regierung im Parlament, wo auf der Sitzung des zuständigen Ausschusses Gelegenheit gewesen wäre.