Landesparteitag DIE LINKE 2019

Vorschaubild des YouTube-Videos https://youtu.be/Yvo37XI5YOI
Mit dem Klick des But­tons erk­lärst Du Dich ein­ver­standen, dass Deine Dat­en an YouTube über­mit­telt wer­den.
Liebe Genossin­nen und Genossen, im Grunde ist doch alles schon tausend­mal gesagt und aufgeschrieben, liegen uns auch heute wieder Anträge und Leitlin­ien vor, welche viele richtige Ideen und Gedanken enthal­ten. Nach heute und mor­gen muss allerd­ings das Han­deln wieder in den Vorder­grund rück­en, muss sich wieder was bewe­gen, müssen wir alle gemein­sam loslaufen. Bei allem was ich in let­zter Zeit gele­sen, in Diskus­sio­nen mitgenom­men habe, kristallisieren sich zwei Sachen für mich sehr deut­lich her­aus, zum einen brauchen wir eine viel stärkere neu gedachte Außen­wirkung. Wir müssen unbe­d­ingt davon wegkom­men zu glauben, dass es genügt nur die richti­gen Dinge und gewichti­gen Ideen in Zeitun­gen, Broschüren, Anträ­gen, Pressemit­teilun­gen zu schreiben, die die Men­schen dann auch noch lesen und ver­ste­hen; uns in Folge Scharen­weise hin­ter­her­laufen. Es genügt eben nicht, sich auf den Mark­t­platz zu stellen und zu warten, dass einer/eine vor­beikommt, denn der/die das dann tut, (abge­se­hen von ein paar „Frus­tri­erten“) gehört entwed­er zu uns oder er/sie hat uns eh schon lieb. Nein, an uns liegt es, wir müssen auf die Men­schen zuge­hen, ihnen zuhören, wir müssen zu den Vere­inen und Ver­bän­den, beson­ders in den ländlichen Regio­nen, denn dieses Feld, ob Fußball, frei­willige Feuer­wehr, Klein­garten, Hand­ball, Geschichtsvere­in und, und, und…dürfen wir auf gar keinen Fall der Unter­wan­derung durch die Recht­en über­lassen. Dabei geht es gar nicht darum mit dem großen Lösungs­besteck um die Ecke zu kom­men, son­dern schlicht und ergreifend darum, da zu sein. Und hierzu habe ich unser­er neuen Frak­tion schon eine ganz konkrete Idee unter­bre­it­et: mit „14 Tage, 14 Abge­ord­nete und 4 Regionalmitarbeiter*innen“ geht es darum, dass jedes Mit­glied unser­er Frak­tion verpflich­t­end für einen Tag im Monat in einen anderen Wahlkreis fährt und zum Beispiel eine Bib­lio­thek, ein Muse­um, den Ret­tungs­di­enst, ein Unternehmen besucht mit dem Vor­satz: „Schö­nen guten Tag hier ist DIE LINKE, wollen wir reden?“ und um dann am Abend noch den Genossin­nen und Genossen vor Ort zur Ver­fü­gung zu ste­hen. So wären wir an 14 Tagen im Monat draußen unter­wegs, die Öffentlichkeit­sar­beit hätte viel zu bericht­en und wir wären im Gespräch.  Das machte im Ide­al­fall 840 außer­par­la­men­tarische Tage in 5 Jahren, das sind fast 3 Jahre. Und wenn wir dann noch ein­deutige klare Antworten für die Prob­leme der Zeit liefern kön­nten, erhöhte das unseren viel­berufe­nen Gebrauch­swert enorm. Denn wir sind in der Pflicht den Men­schen unsere Vorstel­lung von Zukun­ft, von Zusam­men­leben ver­ständlich zu erk­lären, unseren Traum von ein­er friedlichen Gesellschaft in der kein­er durch das Raster fällt, denn wir sind die einzige Partei, welche nicht dem neolib­eralen Wirtschaftssys­tem ver­fall­en ist. Die Grü­nen ver­sprechen derzeit, dass dem Kli­mawan­del, der Erder­wär­mung, der Zer­störung der Lebens­grund­la­gen etwas ent­ge­gen­zuset­zen ist, das Verän­derun­gen zu einem besseren Leben möglich sind ohne dafür jedoch das Sys­tem in Frage zu stellen, ohne die Pro­duk­tions­be­din­gun­gen und Eigen­tumsver­hält­nisse ändern zu wollen. Also wenn uns immer Utopis­mus vorge­wor­fen wird, bei den Grü­nen hätte er im schlecht­en Sinne derzeit seine voll­ste Berech­ti­gung. Das ist es was uns von allen anderen unter­schei­det, wir stellen das Sys­tem, wir stellen Eigen­tumsver­hält­nisse in Frage. Und daher glaube ich, dass eine Kenia-Koali­tion hier in Sach­sen, in der SPD und Grüne als kleine Part­ner Fed­ern lassen müssen, für uns und unsere Ideen eine echte Chance ist, wenn wir es schaf­fen eine starke Oppo­si­tion von links zu sein. Grund­lage für eine Gesellschaft ohne Aus­gren­zung, Ras­sis­mus, Konkur­renz, Über­las­tung ist, dass es den Men­schen, die in ihr leben, in der Grund­ver­sorgung an nichts fehlt. Jedem Men­schen auf dieser Erde ist gutes Essen, sauberes Wass­er, ein Dach über dem Kopf, eine sin­nvolle Beschäf­ti­gung, Bil­dung, ärztliche Ver­sorgung zu gewährleis­ten, dann kann er sich Angst­frei der Zukun­ft, seinem Leben und das sein­er Mit­men­schen wid­men. Alle Men­schen in Sach­sen haben ein Recht auf Arbeit, Obdach, Nahrung, Bil­dung und Gesund­heit, für diese Grun­drechte, liebe Genossin­nen und Genossen, lasst uns gemein­sam in den kom­menden Jahren stre­it­en, nicht nur in den Par­la­menten, son­dern auch draußen bei den Men­schen, gewin­nen wir sie für eine gerechtere Gesellschaft.