HAT KULTURMINISTERIN KLEPSCH NUR NEBELKERZEN ABGESCHOSSEN? FREIE KUNST- UND KULTURSZENE STÄRKER UNTERSTÜTZEN!
Am Montag haben die Sonntagsrednerinnen und ‑redner von CDU, Grünen
und SPD im Kulturausschuss unseren Antrag abgelehnt, die
Kunstschaffenden in der Corona-Pandemie sozial abzusichern (Drucksache
7/2094 [1]). Es war dies bisher der einzige Antrag, der sich mit Kunst
und Kultur in Zeiten der Pandemie befasst. Verbunden mit der Ablehnung
war die Aussage, die Koalition werde Kultureinrichtungen in freier
Trägerschaft und dadurch die Künstlerinnen und Künstler abseits des
Stipendienprogramms ‚Denkzeit Sachsen’ [2] und
Beteiligungsmöglichkeiten an der Kampagne ‚So geht sächsisch’ [3]
stärker unterstützen. Vor diesem Hintergrund bin ich verwundert, dass
im Finanzausschuss heute nichts dergleichen auf der Tagesordnung steht.
Hat Kulturministerin Barbara Klepsch etwa nur Nebelkerzen abgeschossen?
Die Regierung lässt sich heute zwar einen Betrag von 17 Millionen Euro
bewilligen, der an den Staatsbetrieb Sächsische Staatstheater, die
Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, das Landesamt für Archäologie
sowie an das Deutsche Zentrum für barrierefreies Lesen fließen soll.
Die Kultureinrichtungen, Institutionen und Initiativen in freier
Trägerschaft gehen dabei aber leer aus. Tausende Kunst- und
Kulturschaffende brauchen jedoch dringend Unterstützung — ihre Angebote
werden nicht sofort wieder stark nachgefragt und ihre Einrichtungen
nicht von Besucherinnen und Besuchern überrannt werden, sobald sie
wieder öffnen dürfen. Manchmal ist das Öffnen sogar teurer als die
andauernde Schließung.
Die Staatsregierung muss einen Nothilfefonds für die Kunst und Kultur
dieses Landes einrichten und dafür sorgen, dass Kunstschaffende ein
Überbrückungsgeld bis zur Höhe ihres durchschnittlichen
Monatseinkommens des letzten Jahres erhalten können. Fördermittel
müssen planmäßig fließen. Die Koalition muss erklären, dass sie im
Landeshaushalt nicht bei der Kultur kürzen wird.”