Bei Kultur und Tourismus glänzt nicht alles, was Ministerin Klepsch mit schönen Worten anmalt

Damit Kul­tur und Touris­mus Per­spek­tiv­en eröff­nen kön­nen, brauchen sie selb­st eine Per­spek­tive. Der Koali­tionsver­trag zeigt aber: Die Koali­tion hält nicht ein­mal ihre Ver­sprechen. ‚Wir ste­hen zum Kul­tur­raumge­setz und entwick­eln es zeit­gemäß weit­er‘ – Chance ver­tan! Das zeigt der Dop­pel­haushalt: Die Kul­tur­raum­mit­tel wer­den wed­er dynamisiert noch wer­den Preis­er­höhun­gen abge­fan­gen. Immer auf Sicht fahren, ger­ade so erhal­ten, ohne Strate­gie: Das ist keine Per­spek­tive!

‚Dort wo der Freis­taat Sach­sen Kul­tur fördert, wird fair vergütet‘? Auch daraus ist nichts gewor­den. Dabei gibt es Empfehlun­gen von Hon­o­rar­richtlin­ien z.B. vom Säch­sis­chen Musikrat, von den bilden­den Kün­stlern, dem Ver­band der freien darstel­len­den Kün­ste, von ver.di. Zudem gehören die Lehrkräfte an den Musikschulen in den Fokus. Den Ver­di­enst der Musikpäd­a­gogin­nen und Päd­a­gogen bemisst die Kün­stler­sozialka­sse 2021 auf unter 13.000 Euro vor Steuern – im Jahr! Alle Kün­st­lerin­nen und Kün­stler ver­di­enen eine anständi­ge Ent­loh­nung, faire Arbeits­be­din­gun­gen und eine soziale Absicherung, auch im Alter. Deshalb dür­fen auch Coro­na-Hil­fen nicht zurück­ge­fordert wer­den, wenn das die Kun­st- und Kul­turschaf­fend­en in ihrer Exis­tenz gefährdet. Die Koali­tion lehnte auch einen Haushalt­santrag ab, mit dem wir eine faire Vergü­tung in den vom Freis­taat geförderten Kul­turein­rich­tun­gen und ‑pro­jek­ten gefordert hat­ten.

Im Koali­tionsver­trag ste­ht auch: ‚Der Zugang zur Kul­tur darf keine Frage des Alters oder des Wohnortes, der Herkun­ft oder des sozialen Sta­tus sein… Unser gemein­sames Ziel ist der Abbau von Hür­den, welche die Teil­habe erschw­eren‘. Jedes fün­fte Kind und jede und jed­er Dritte der 18–25-Jährigen in Sach­sen sind armutsge­fährdet! Sie kön­nen nicht ein­fach mal so los­fahren und ins The­ater, ins Kino, in ein Muse­um, zu einem Konz­ert gehen. Es glänzt also nicht alles, was die Min­is­terin mit schö­nen Worten anmalt. Die Staat­sregierung muss das Kul­tur­raumge­setz weit­er­en­twick­eln und dort, wo der Freis­taat Kul­tur fördert, eine faire Vergü­tung durch­set­zen. Auch die Gedenkstätte Sach­sen­burg und die Mach­barkeitsstudie zum Korn­haus in Meißen müssen endlich kom­men!“

Antje Feiks, Sprecherin für Touris­mus, fügt hinzu:

„Das Recht auf Erhol­ung, ger­ade auch für Men­schen und Fam­i­lien mit gerin­gerem Einkom­men, muss kün­ftig ein Schw­er­punkt der säch­sis­chen Touris­mus­poli­tik sein und gezielt gefördert wer­den. Unternehmen und Ein­rich­tun­gen, die sich dafür engagieren, brauchen mehr Unter­stützung. Das gilt außer­dem für Pilot­pro­jek­te im Bere­ich Gas­tronomie und Touris­mus, die darauf abzie­len, gute Arbeits­be­din­gun­gen, Fam­i­lien­fre­undlichkeit und faire Ent­loh­nung sicherzustellen. Denn auch im Touris­mus fehlen viele Fachkräfte.“

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